Der Covid19Virus ist natürlich der eigentliche Auslöser für die Arbeit der Hochschule in Geisenheim. Wie steht es denn um Viruserkrankungen an Pflanzen? Nun, sie können dort ebenfalls zu einem wirklich sehr erstzunehmenden Problem werden. Können durchaus ganze Ernten vernichten. Eine erste Beschreibung einer Pflanzenvirose erfolgte wohl bereits im Jahre 752!
In den meisten Fällen führen Viruserkrankungen an Pflanzen zu Deformierungen an Blättern, Spross, Frucht oder Blüte. Außerdem sind unter den etwa 1500 bekannten Virusarten in Europa viele Arten die zu Blattverfärbungen führen. Hier unterscheidet man Vergilbungen bzw. Rotverfärbungen, Mosaik- und Ringfleckenkrankheiten. Am bekanntesten ist das Tabakmosaikvirus. Noch steckt der Tabakanbau in Norddeutschland ja in den Kleinstkinderschuhen. Ziertabakpflanzen in einem Hamburger Balkonkasten wären aber ein alternativer Leckerbissen im Großstadtpflanzendschungel. Entdecken Sie eine Pflanze mit einer Viruskrankheit, dann entsorgen Sie diese schnell über den Hausmüll, niemals über den Kompost.
Begegnungen im eigenen Garten mit dem gefürchteten Gurkenmosaikvirus sind durchaus möglich. Dem Tomatenmosaikvirus, dem Tomatenbronzefleckenvirus, dem Kräuselvirus an Erdbeeren, dem Apfelmosaikvirus, der Gummiholzkrankheit am Apfel, dem Scharka-Virus an Zwetsche, Pflaume, Aprikose und Pfirsich aber auch. Übertragungswege, sogenannte Vektoren, könnten Läuse sein. Weitere Wahrscheinlichkeiten der Weitergabe sind Samen bzw. Pollen, wie auch infiziertes Pflanzenmaterial.
Und verunreinigtes Schnittwerkzeug als ein denkbarer Übertragungsweg? Hier ist sich die Wissenschaft nicht ganz einig. Aber es schadet bestimmt nicht, wenn Sie demnächst bei Ihren Schnittarbeiten Ihre eh´ schon blitzeblank vorgereinigte und geschmeidig geölte Profigartenschere, immer mal wieder zwischendurch desinfizieren. Für Ihr gutes Gefühl, ein reines Gewissen und natürlich die unfassbare Neugierde Ihres Nachbarn. Geeignet für eine Desinfektion sind kochendes Wasser und Alkohol. Also ein Grog? Nein, nein…
Zuviel Grog führt evtl. dazu, dass Sie sogar das Messer Ihres Rasenmähers entkeimen. Das verlange ich nun wirklich nicht!
Über kurz oder lang beschneiden Sie sicherlich das ein oder andere. Hecken bekommen wieder ihre Form, der Obstbaum erhält Licht, dem Hausbaum wird das Krönchen gerichtet. Auch die Stauden werden befreit vom Letztjährigen und mit einem Mal ruft der Rasen nach Kamm und Schere. Ist Ihnen bekannt, dass die Pflanzen immer dann, wenn sie verletzt werden sofort Ihren Stoffwechsel umstellen? Mal angenommen, die Pflanze ist gerade dabei Blüten zu entwickeln und wird gestört durch einen Pflanzenrückschnitt. Sofort verändern sich wichtige die Prozesse in ihr.
„Wunde, Wunde!“ Melden unmittelbar empfindliche Sensoren.
„Bitte alle Kräfte sofort sammeln und konzentrieren für eine schnelle Wundheilung!“
Jede, auch noch so kleine Schnittverletzung ist eine mögliche Eintrittspforte für Krankheitserreger und je größer die Wunde oder Verletzung, um so mehr Zeit und Energie braucht ihr Liebling für die Bildung von schützenden Wundschutzgewebe, dem sogenannten Kallus bei Gehölzen. Gleichzeitig werden die schlafenden Vegetationspunkte/die Augen im Bereich der Wunde geweckt, mal so richtig Druck aufgebaut damit sie aufwachen und wachsen.
„Hey! Jetzt seid ihr dran!“
Wieder ist viel, viel Energie nötig!
So verursacht z.B. ein Rasenmähroboter der Graspflanze ganz schön Stress, ganz im Gegensatz zum Rasenbesitzer. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie hätten jeden Tag einen Frisörtermin. Mangelnde Haarentwicklung, ein arg reduzierter üppiger Neuaustrieb auf meinem Haupt reduziert zunehmend meinen persönlichen Kontakt mit einem geschwätzigen Figaro. Krude Gesprächsthemen fallen mir auch nicht immer ein!
Sehr nützlich ist`s, wenn Sie im Zusammenhang mit Ihrem Tun auch Energie in Form von feinsten organischen Düngern und Bodenhilfsstoffen liefern. Für eine ganz zügige Wundheilung und einen gesunden, vitalen und kräftigen Neuaustrieb.
Nach dem Schnitt ist vor dem Schnitt!
Mein Tipp: 200 g/m² Oscorna BodenAktivator + 100 g/m² Oscorna Baum- Strauch- Heckendünger. Streuen Sie damit den gesamten Bereich unter der Baumkrone oder Wurzelbereich unter einer Hecke, eines Strauches komplett ab. Nacheinander, kombiniert an einem Tag. Wer mag darf die Produkte zusätzlich noch leicht einarbeiten. Kein Muss. Dies kann zeitlich schon recht früh, weit vor dem Schneiden passieren. Kein Problem – wirken kann ein Dünger halt nur im Boden – in der Garage, im Sack bleibt es ein Geheimnis.
Auch in der Medizin spricht man übrigens von einer Kallusbildung nach Knochenbrüchen. Ich habe gelesen, dass dafür die Nährstoffe Kalzium, Magnesium, Kalium, Phosphor wichtig seien. Aha. Und noch ein paar andere Mikronährstoffe und Vitamine. Schau’ mal einer an.
Nicht unerwähnt soll natürlich bleiben, das alleine die Wahl des richtigen Schnittwerkzeugs, die Qualität und der Zustand der Klinge entscheidend ist für dieses Vergnügen.
Freude macht es auch, wenn Sie die Schnittarbeiten einem wirklichen Fachmann auf diesem Gebiet überlassen. Einem qualifizierten, sportlichen BaumStrauchHeckenpfleger, der sich geschmeidig von Ast zu Ast durch Ihren Garten bewegt und dann mit bestem Werkzeug die Korrekturen vornimmt. Er sollte auf jeden Fall in seinen unzähligen Hosentaschen auch die Zauberpulver mit sich führen und großzügigst verteilen.